MASCHINE und Allstar – Band Tour 2017 - live in Dresden
Gäste Julia Neigel und Ela Steinmetz

Nach dem Auftakt für uns in Jena entschied ich mich spontan, auch einen Abstecher ins benachbarte Dresden zu machen und vor unserem Tour-Finale (Freiberg und Berlin) noch ein Konzert zusätzlich zu besuchen.
Die Location „Alter Schlachthof“ kenne ich noch von einem Besuch bei SILLY vor einigen Jahren. Angela musste mal fernbleiben, sie musste am nächsten Morgen sehr zeitig in die Frühschicht.
Nach dem Einlass dank zweier Fans aus Kamenz einen Platz in Reihe eins sichern können, wieder in Höhe Uwe Hassbecker. Sonst hätte ich wahrscheinlich körperlich diesen Abend nicht durchgestanden, ohne mich irgendwo festhalten zu können. Danke nochmals an Claudia und Frank!

Zuerst betraten „Stilbruch“, drei junge Männer aus Dresden, Berlin und Leipzig, die Bühne und zelebrierten ihr Kurzprogramm. Im Gegensatz zu Jena unter sehr großem Beifall und Zuspruch des Publikums! Mit Schlagzeug, Cello und Violine und überwiegend deutschsprachigen Texten eroberten sie sich genügend Beifall. Sie kündigten auch noch ein Konzert im November an selber Stelle an.

Der Umbau geht exakt zehn Minuten, dann waren die Instrumente von der Bühne, die Kabel für den Hauptact kontrolliert und die Instrumente zu den Künstlern backstage gebracht worden.
Das Motorengeräusch erklang, die „MASCHINE“ fuhr hoch und dann betraten sie unter großem Jubel die Bühne! Felix Lehrmann (dr), Uwe Hassbecker (git, viol, mand), Marcus Gorstein (keyb, synth, git, voc.), Christian Liebig (bg, voc), Jörg Weißelberg (git) und natürlich Dieter MASCHINE Birr, der Bandleader am Mikrofon. Natürlich spielt auch er in fast allen Songs seine Gitarren.
Das Publikum, ich schätze mal so um die 900 im sehr gut gefüllten Alten Schlachthof, ging nicht nur vorn bei den neuen Solo-Titeln mit, sondern dieses Mal auch – im Gegensatz zu Jena – in den hinteren Reihen. Ich erkannte viele vertraute Gesichter im Publikum, mit denen wir schon vor Jahren vor den Bühnen des Landes standen, egal ob PUHDYS, Deutsch- oder Ostrock. Kommt natürlich davon, wenn man in dieser Region lebt.
Man beobachtet das ganze Konzert über auch, dass die Band immer mehr und fester zusammen wächst. Dort findet eine gewisse Harmonie statt, die fernab jeder Routine scheint. Sie verstehen sich nahezu blind und eine ausgewogene gute Laune ist mehr als erkennbar. Spielfreude pur!

Es wäre schade, wenn nach dem Tourabschluss in Berlin alles schon vorbei wäre. Aber wir dürfen weiteres erhoffen, wurde mir aus zuverlässigen Kreisen bereits mitgeteilt.
Ich möchte heute nicht auf die einzelnen Titel eingehen, habe ich bereits ausführlich im Bericht zu JENA.

Julia Neigel gefiel mit der Interpretation zu „Regen“ und vor allem zu „November im Mai“, in dem sie eine Zweitstimme adaptierte. Passte wunderbar zu Maschines Frontgesang!
Ela Steinmetz sang unter großem Beifall „So viel erlebt“, ihrem Beitrag zum NEUBEGINNER-Album.
„Ehe der Krieg beginnt“ , hervorragend auch von den Lichttechniker Tom Groß in Szene gesetzt. Der „düstere“ Eindruck war somit nicht nur akustisch zu erleben.

Zum Finale nach exakt 125 Minuten gab es wieder „Was bleibt, sind Freunde im Leben“ mit der nahtlosen Überleitung zum letzten Song des Abends „Auf das Leben“. Zu diesem kamen Julia und Ela ebenfalls nochmal auf die Bühne.
Ich bereue es keineswegs, doch noch spontan nach Dresden aufgebrochen zu sein. Auch ich bemerkte große qualitative Unterschiede seit dem 2.Konzert in Jena. Immer mehr wird auch das Konzert vom Publikum angenommen, was in der Anfangsphase eher weniger waren.

Vielleicht sollte man tontechnisch am Schlagzeug noch etwas „herunter nehmen“. Dieses dominiert während des Konzertes mächtig. Alles in allem war es ein erstklassiges Konzert purer Spielfreude aller Musiker und Gastsängerinnen.

Ein großer Kritikpunkt bleibt, hat aber mit der Band offenbar nichts zu tun (aber vielleicht mit MAWI???): Wie kann es sein, dass man aufgefordert wird, nach dem Konzert sein gerade gekauftes Getränk „schnell“ austrinken soll, um die Lokalität zu verlassen. Es war nicht in der Konzert-Location, sondern davor im Foyer und Raucherlounge! Das hab ich noch nie erlebt und verdutzte mich sehr. Nicht nur das, ich fand es unverschämt. Wir zogen uns mit einigen Freunden dort zurück, um das Konzert zu besprechen, und kaum saßen wir auf den Sitzen, kam schon die Aufforderung, den Raum zu verlassen…
Ähnlich erlebten es die Fans in Leipzig und auch wir in Jena, nur, dass wir dort im Foyer noch länger verweilen durften....

Die Auswahl der Titel ist eine hervorragende Mischung aus MASCHINE (2014) und NEUBEGINNER (2016) sowie einige PUHDYS-Klassiker neu aufgenommen („Eisbären“, „Was bleibt“). Schade, dass Marcus Gorstein die kölsche Strophe bei „Was wussten wir denn schon“ dieses Mal nicht sang, hatte ich irgendwie vermißt. "Wenn Träume sterben" gefiel mir in dieser Version leider weniger, da mag ich die Urversion der PUHDYS vom "Perlenfischer"-Album aus dem Jahre 1978 um Längen mehr! Man mag es mir bitte verzeihen.... Schon 2009 wurde dieses geniale Lied auf der "Abenteuer" schneller und weicher gespült...
Vielleicht kann man Maschine auch mal die Namen ALLER Techniker auf den Teleprompter senden, so dass sie wieder alle namentlich vorgestellt werden können. Das gehört sich meiner Meinung nach genauso, wie die Bandmitglieder vorzustellen. Das war mir in Dresden leider zu allgemein.

Danke an Frank für den Transfer zum Bahnhof, so kam ich direkt mit dem Zug nach Hause.

Jetzt freue ich mich auf die nächsten 2 Konzerte kommendes Wochenende in Freiberg und Berlin. Die werden wir wieder im familären Dreier besuchen und feiern. Mit Kerstin und natürlich auch Angela.

Danke in die erstklassige Band um den Frontmann MASCHINE für das geniale Konzert! Danke an das Dresdner Publikum für den guten Support während des Konzertes. Während der Veranstaltung und beim Einlass zeigte sich der Sicherheitsdienst freundlich und unauffällig. Licht- und Tontechnik waren wieder gut abgestimmt, der Nebel dieses Mal weniger, ich kann nur bisher mit Jena vergleichen.

Ich habe an diesem Abend nur fotografiert mit einfacher Digitalkamera. Hier die Ergebnisse, die ledigllich ein allgemeines Stimmungsbild vermitteln sollen: https://goo.gl/photos/R28LEtpA3ux7kJXQA