Lang war ja unsere Konzertpause schon, Seit November hatte mich vier(!) Mal der Infekt eingeholt, kaum Luft geholt, kam die nächste Attacke, so auch über Weihnachten. Das Immunsystem ist eben auch nicht mehr das, was es mal war....

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Riesa - Rock Legenden 13.1.2018

Fotostrecke: https://photos.app.goo.gl/hp79zSU7PwVb71Wv1 - Alle Fotos © Angela und Bernd

Aber nun endlich wieder ein Konzert, und das waren die ROCK Legenden Vol 2, wie sie sich nach dem gleichnamigen Album genannt haben. Das vierte Konzert der Tour fand in der "SACHSEN-Arena" Riesa statt und wir hatten gute Plätze mittig der ersten Reihe im Vorverkauf sichern können, der schon viele Monate zurück liegt.

Übermäßig voll war es nicht, man konnte noch treten. Das wird am 20.4. an gleicher Stelle sicher anders sein, wenn wir an selber Stelle mit Frei.Wild feiern.
Pünktlich erklang das Intro, der Vorhang fiel und alle Künstler sangen "Leuchtspuren" unter großem Beifall! Bei KARAT ersetzte den Schlagzeuger zu Beginn ("Leuchtspuren") mit Georgie Gogows Sohn Nikolai. Michael Schwandt, vor kurzem erst 70 geworden, saß dann im ersten Block bei KARAT wieder an seinem schönen Hörner-Drum-Set. Er war im letzten Quartal 2017 sehr lange krank, was man ihn leider auch in Riesa noch an sah. Bereits bei KARAT wechselten Musiker wie Matthias Reim, MASCHINE, Toni und auch die Schlagzeuger wie Felix Lehrmann und Klaus Selmke zu den Titeln hinzu, aus Maschines Band begleitete Jörg Weißelberg mit seiner Gitarre zum "Albatros", dem KARAT-Höhepunkt überhaupt. Claudius Dreilich wanderte auch zu "Blumen aus Eis" wieder durch die Arena und mischte sich unter das Publikum.

Erster Umbau in 2 Minuten (was wirklich genau eingehalten wurde) und dann ging es mit Matthias Reim weiter. Die Fans opferten wortlos ihre wertvollen Sitzplätze und es zog wie auf Ansage mit einem Rutsch die Meute an die Bühne. In Rostock und Berlin noch undenkbar. Keine Absperrungen vor der Bühne und die Boxen davor wurden von den Kindern friedlich "geentert", sie waren dann im Namen der Eltern für die Fotos auf deren Handys zuständig. Die Security machte ihrem Namen alle Ehre und beobachtete dezent im Hintergrund. Kein Eingreifen, kein Reglementieren. Ob das Konzept mit den vielen Freiheiten vor der Bühne zu den nachfolgenden Hallenkonzerten aufgeht, wird sich zeigen. Immerhin wird es auch Beschwerden seitens der "Sitzengebliebenen" geben, die dann auf den teuren Plätzen in der Sicht behindert wurden.
Jeder Block war für 40 Minuten anberaumt. Bei M.Reim fehlte schon mal ein Titel. Auch hier kamen Toni, Maschine und Claudius auf die Bühne zu "Verdammt ich lieb Dich" - aber was war da los? Herr Reim vergaß komplett die erste Strophe! Er überspielte es mit Lachen und war glücklich, dass die 3 anderen Sänger dann hinzu kamen. Da kam schon mal mächtig Stimmung auf, wobei der Opener und der KARAT-Block auch nicht miesepetrisch waren. Auch seine Zeit verging wie im Fluge. MASCHINES Band begleitete M.Reim an diesem Abend. Uwe Hassbecker war bei M.Reim´s Auftritten nicht auf der Bühne.

Leid wird es langsam, die Diskussionen im Netz dazu zu verfolgen. Überall steht, dass M.Reim ein Special Guest der Tour ist. Warum immer wieder "Er ist keine Rock Legende..." ? Ich denke mal, im nächsten Block wird es auch Kritikpunkte geben....

So wieder exakt 2 Minuten Umbau und MASCHINE war an der Reihe:
"Das Warten ist vorbei" , darauf freute auch ich mich und erhoffte mir eine gute Mischung aus MASCHINE und PUHDYS-Klassikern. Schließlich hatte Maschine ja seine Zeichen nach den PUHDYS auf "Neubeginn" gestellt. Was nach dem wunderschönen RL Vol 2-Album Klassiker folgte, war ein PUHDYS-Cover-Abend ohne die 4 verbliebenen PUHDYS. Man wird mich jetzt hassen, steinigen und was auch immer, aber Neubeginn heisst für mich, auch etwas anderes, eben von diesem Album zu spielen. So bekamen wir mit "Geh zu ihr", "Alt wie ein Baum", "Lebenszeit", "Eisbären" , "Was bleibt" vorgetragen und leider fehlte der "Neubeginer"-Titel "Auf das Leben" an diesem Abend. Warum? Maschine bekam zu seinen Auftritt auch wieder Unterstützung von Toni, Claudius , Matthias. Allerdings war die Stimmung bei den PUHDYS-Klassikern mit die größte an diesem Abend. "Was bleibt" - einfach hervorragend !
Wie gesagt, ohne "Auf das Leben" ging es in die nächsten 120 Sekunden Umbau, bevor CITY an der Reihe war. "Das Blut so laut" , der erste Song an diesem Abend unter großem Beifall. Es hat sich inzwischen sicher herum gesprochen, dass CITY zu dieser Tour als dienstälteste Band die "Führung" übernommen hat. Toni hat auch das Zeug dazu, den Abend zu moderieren. Zu "Flieg ich durch die Welt" war auch MASCHINE wieder auf der Bühne, Matthias Reim sang bei "So kleine Hände" von Bettina Wegner mit, als weiteres gab es den "Glastraum", "Z.B. Susann (Berlin) und gemeinsam mit Uwe Hassbecker als zweiter Geiger neben Joro den Nr.1 - Hit "Am Fenster", der 2017 sein Vierzigstes feierte.
Ganz großen Applaus bekamen sie, bevor alle Mikrofone aufgestellt wurden und nun alle 18 Musiker gemeinsam auf der Bühne waren, nein Micha Schwandt war leider nicht dabei, also 17. Gemeinsam gab es nun "Wir sind wir" und "Sternstunden" vom letzten Rocklegenden Album (2014). Als letztes coverten alle gemeinsam "Wunder geschehen" von Nena. Das Medley wurde leider nicht gespielt und fiel der Streichliste zum Opfer.

Alles in allem ein Versuch, das hohe Niveau von 2016 hochzuhalten. Dem Großteil der Endverbraucher, die sehr viel Geld dafür löhnen mussten, gefällt es so, mir fehlte das spezifische - gerade bei MASCHINE. Es überrascht mich nicht, warum immer wieder kritische Stimmen laut werden, warum sie da nicht als PUHDYS weiter gemacht haben. Aber die Lieder, die die meisten hören wollen, wurden ja gespielt. Im Gegensatz zu den MASCHINE-Konzerten, die ich durchweg begrüße (!) fehlte hier der Mut, das Neue auch durchzuziehen. Das wir an paar PUHDYS-Songs nicht vorbei kommen, war klar, aber das war schon ein PUHDYS-Cover -Abend. Und ja, auch Matthias Reim hatte als Gastmusiker an diesem Abend seine Daseinsberechtigung! Wenn er auch nicht gerade in bester Tagesform aufwartete. Das war mir an diesem Abend noch lieber, als wenn irgendwer noch das "Jugendliebe" geträllert hätte...