Nachdem die Karten seit Mai 2017 in unserem Schrank ausharren mussten, war es endlich soweit, sie entwerten zu lassen. Voller Spannung machten wir uns auf dem Weg. Ohne Verkehrsprobleme sind wir sowohl nachmittags bei meinem Sohn und abends vor der Halle angekommen. Gutes Parkplatzmanagement, wir standen nah vor der Messe.
Einlass war auch 2 Stunden vor Beginn, also nichts mit unnötigen Warten und frieren bei Wind und Temperaturen knapp bei Null Grad. Nachdem in Halle ja der Startschuss fiel und dort das Konzert für die Ewigkeit auf DVD und BluRay aufgezeichnet ist, waren wir voll gespannt, wer uns in Chemnitz von den Gästen beehren wird. Hier und da sollte es ja die eine oder andere Überraschung geben. Der große Saal empfing uns mit zahlreichen Stuhlreihen, wir saßen seitlich in Reihe eins im Block C ebenso ebenerdig wie der komplett bestuhlte Innenraum. Natürlich gab es an den Getränkeständen auch wieder die Maffay Tour-Becher. Nicht ganz billig aber eine bleibende Erinnerung.
Rollstuhlfahrer wurden vom Sicherheitsdienst abgeholt und vorn vor der Bühne idealerweise platziert. War wirklich gut durchorganisiert und es waren nicht wenige mit Rollstuhl in allen Altersklassen. Mit 12.500 Besuchern soll das Konzert ebenso ausverkauft gewesen sein, wie am Vorabend das Konzert mit der Kelly-Family. Warum zweimal drei Stuhlreihen im Innenraum zusätzlich aufgestellt waren und diese nicht besetzt waren, erschließt sich mir bis heute nicht. Hatten vielleicht Reisebusse die falsche Stadt angefahren? War eine Abendkasse eingerichtet, und der Verkauf von Restkarten nicht publik? Wie gesagt, keine Ahnung. Die leeren Reihen sieht man in einigen der hier hinterlegten Fotos. Waren schon mal gut 100 Plätze, die unbesetzt waren. Ansonsten ringsum sehr gut gefüllt.
Trotz akustischer Hinweise (Gong), dass es bald los geht, war noch viel Bewegung zu den ersten drei Titeln des Konzertes, zahlreiche Zuschauer betraten noch die Arena und suchten im Dunkeln ihre Plätze. Vielleicht sollte man zu den Tickets noch eine Uhr dazu verkaufen….
Punkt 20:00 Uhr ging es dann los. Im Vorspann des Videos stieg Peter Maffay aus einem symbolischen „virtuellen“ Bus und betrat „lebensecht“ die Bühne. Seine komplette Band war anwesend mit den gigantischen Musikern, ebenso Streicher und Bläser sowie seine gesangstechnische Verstärkung im Background. „Bring mich nach Hause“ der erste Song. Nach „Gelobtes Land“ gab es den schönen Song „Der Mensch, auf den du wartest“. Nun kommt der erste Höhepunkt für mich an diesem Abend. „Eiszeit“ aus den 80-ern , der Zeit des kalten Krieges und Wettrüstens mit der grandiosen aktuellen Zusatzstrophe von Johannes Oerding:
Zitat….Es hat sich nichts geändert Die Eiszeit ist schon wieder so nah. Diese ewige Erinnerung im Kopf, und Milliarden in Gefahr. Kalte Kriege, kalte Herrscher Angst und Gier lassen die Welt erfrieren. Und die Kinder unserer Kinder werden fragen „Wie konnte das passieren?“ Wenn die Erde bricht…
.
Den „Leuchtturm“ gab es dieses Mal mit Elif zu hören. Insgesamt wurde Licht, Bild und Live-Videoeinblendungen hervorragend umgesetzt und trotz großer Messehalle haben die Tontechniker Bestleistungen vollbracht. Glasklarer Sound. Peter Maffays Band mit den bekannten Größen wie Pascal Krawetz, Bertram Engel, Peter Keller, Carl Carlton sowie Ken Taylor waren ebenso auf der Bühne, wie die Streicher, Bläser und von den Gästen her Elif, Johannes Oerding und Tony Carey. Und natürlich auch die Backgroundsänger und Sängerinnen. Während der Tour tauschen sich offenbar auch die musikalischen Gäste mehrfach aus. Phillip Poisel und Jennifer Weist waren bei uns nicht dabei.
Hervorzuheben sind auch die Titel „Ewig“ (mit Elif) sowie das Maffay-Medley.
Gemeinsam mit J.Oerding gab es dann den KARAT-Klassiker „Über 7 Brücken“, Peter Maffay gedachte auch in Chemnitz vor diesem Song Herbert Dreilich. Tony Carey bekam ebenso seinen gesanglichen Auftritt in der Chemnitzer Messe. Den TABALUGA – Klassiker „Nessaja“ sangen Peter und Elif gemeinsam.
Mit „Sonne in der Nacht“ ging es in das Finale des Abends. Abschließend gab es die gemeinsame Reihe aller Beteiligten auf der Bühne. Unter stehenden Beifall gab es natürlich noch einige Zugaben. So auf der Bühne die „Freiheit, die ich meine“ in einer Extended Version. Man glaubte nun, daß es vorbei ist. Die Bühne war abgedunkelt und man sah, wie Crew im Taschenlampenlicht bereits mit dem Abbau begann. Aber gegenüber von uns auf der Seitentribüne gab es noch 2 Akustik-Songs von Peter Maffay und Johannes Oerding gemeinsam. „Leuchtschrift“ und „Dich zu sehen“. Wir verließen im letzten Song bereits die Halle, schnappten unsere Garderobe und konnten somit vor dem großen Ansturm der Massen ungehindert nach Hause fahren. So waren wir bereits eine Stunde später zu Hause angekommen.
Alles in allem ein sehr schönes Konzert. Vielleicht hätte man die Bühne in die Mitte der Arena platzieren sollen. Aber auch weiter hinten hat man wenig verpaßt. Die Livekamera-Bilder wurden auf drei LED-Wänden projiziert. Die Stimmung im Publikum war natürlich bei dem Unplugged etwas „bedächtiger“ als zu seiner Rock-Tour vor 2 Jahren. Es standen selten mal mehr auf, im Großteil wurde das Konzert von den Meisten im Sitzen erlebt. Mal den Seiten- oder Mittelgang zu nutzen z.B. für ein Foto, wurde unterbunden. Sicher auch verständlich, wenn einer anfängt, gibt es sonst kein Durchkommen mehr. Zweieinhalb Stunden Livemusik vom Feinsten. Handgemacht mit dem umfangreichen Instrumentarium auf der Bühne. So hatten wir auch mal das Glück, die „seichte“ Version zu erleben, die alles andere als „seicht“ war !
Videos haben wir keine gemacht, aber ich kann euch die DVD oder BluRay "MTV-Unplugged" wärmstens empfehlen. Live aufgenommen 2017 im Steintor Halle ! Schaut mal hier vorbei: https://www.maffay.de/